Donnerstag, 19. Juli 2007

Gen-Y und die Arbeit

Ich bin ein Gen-Y. Hab´ nämlich einen Artikel im Time gelesen: "What Gen Y really wants. Young workers happily blend work an play, as long as every minute has meaning."

Nach dieser Ordnung wird unterschieden in:

(Baby-)Boomers, die Generation der 1960er

Generation X, jene von 70-80

und Gen Y, auch Millenials, nach 1980 geboren.

Während die Xer noch versuchen, der Arbeit zu entkommen, um sich auch um Kinder und Interessen zu kümmern, ist für uns Yer, so der Text, die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit fließend oder nicht vorhanden. "It feels normal for Gen Y employees to check in by BlackBerry all weekend as long as they have flexibility during the week."

Hier reißen wir also ein Thema an, das einem, den 20er hinter sich und in der letzten Phase seiner Ausbildung befindlich, immer mehr betrifft: Arbeit. Der Begriff "Arbeit" ist ja eher negativ konnotiert, mit Anstrenung, Plage, nötiges Übel etc. Was die hier also versuchen - oder sogar gezwungen sind, zu versuchen (weil: es gibt vergleichsweise wenig von uns), das ist: uns Yern weißzumachen, daß wir nicht arbeiten gehen, sondern einfach nur cool sind. Das ist alles Fun, wir sind alle Freunde, und es geht hier sicher nicht darum, daß jemand Profit erwirtschaftet, weil wir da sind. Mit diesem Schmäh verkaufen sie uns Jobs als "sinnvolle Freizeitbeschäftigung", und ehe wir uns versehen, rufen wir am Wochenende Mails ab, beantworten sie, telefonieren, (aber das ist ja alles noch nicht Arbeit), ohne daß wir deswegen auch nur an einem Tag unter der Woche früher heimgehen. Der Schmäh ist: wir gehen nicht arbeiten des Geldes wegen, sondern weil wir Sinn darin sehen, weil wir dadurch das zentral notwendig postulierte Gefühl des Milleniums haben, etwas besonderes zu sein, individuell, so special: myWork(TM). Kein schlechter Schmäh, ein dynamischer Unternehmer, oder noch besser: Eigentümer, Kapitalist, Shareholder eines "dynamischen Unternehmens" müßte man sein...

[Donnie Darko. Ich versteh´ Bernie nicht]

[Also letzten Sonntag haben sie in ATV den von Bernie als genial angesehenen Streifen "Donnie Darko" gezeigt. Täusche ich mich, oder hast Du, Bernie, nicht sogar mal über einem Blog "Donnie Darko" stehen gehabt, und die Mitbewohnerin Donnies "Rabbit"?]

Yes, das stimmt.

[Ich verstehe aber nicht, was an dem Streifen so genial war. Gut, ich steh´ mir´s nicht auf Mysteryfilme, weil das soll ja zum Teil hier zutreffen, sagt Mr.Wiki. Ich hab´ fast den Eindruck, Bernie, der Film hat Dich zur richtigen Zeit getroffen, weil es ja eine alterstechnische Überschneidung mit Dir gab zur Zeit, als der Streifen rauskam. "Donnie Darko ist ein intelligenter und kreativer, aber psychisch labiler Teenager", steht da. Psychisch labil bist Du aber nicht?]

Sicher nicht. Mir hat einfach getaugt, daß es ein Indie-Film ist, daß die Handlung mehrdeutig ist und das Gezeigte nur ein Ausschnitt aus einem größeren Zusammenhang ist. Und mit Zeitreiesen hab´ ich´s nun mal.

[Was ist an dem Streifen so genial, schreibt einen Kommentar, ich will´s genau wissen]

Montag, 16. Juli 2007

Trau keinem über 30?!

Freitag vor einer Woche war ich bei der Geburtstagsfeier einer fast 30-jährigen. Und da waren noch mehr von der Sorte, nämlich solche, die den 30er schon eine Zeit lang hinter sich haben. Man muß aber eingestehen, daß sich die Herrschaften trotz ihres "fortgeschrittenen Alters" noch prächtig amüsiert haben.
Sollte mir das zu denken geben, daß ich schon zu (fast) 30er Feiern eingeladen werde? Mir steht ja erst das Viertel von 100 ins Haus, aber sogar da habe ich die Panik. Weil früher waren das für mich alte Menschen, verheiratet, mit Kindern, Kombi, Krawatten, Kluburlaub, Kabelfernsehabenden,... Aber bald gehöre ich ihnen an - Panik!

Übrigens hat es dort wieder das rote Zwickl gegeben, au weh! Aber es hilft gegen die, wie Testo es bezeichnet, der heutigen Jugend eigene, 2. Midlifecrisis Mitte 20.